Antikörpernachweis von TropenvirenStand: 16.05.2023 Serologischer Nachweis von Chikungunya-, Dengue-, West-Nil- und Zika-Virus
Ab sofort stehen bei uns Tests zum Nachweis von IgG- und IgM-Antikörpern gegen Chikungunya-, Dengue-, West-Nil- und Zika-Virus zur Verfügung. Für das Dengue-Virus bieten wir zudem den Antigennachweis (direkter Erregernachweis) an.
Vorkommen Das Chikungunya-Virus kommt in zahlreichen afrikanischen Ländern, im Süden und Südosten Asiens sowie auch in Mittel- und Südamerika vor. In vielen Ländern der Tropen und Subtropen sind Dengue- und Zika-Viren verbreitet. Das West-Nil-Virus tritt in verschiedenen Regionen der Welt auf, einschließlich Deutschland (Berlin, Teile von Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen sowie im östlichen Niedersachsen).
Infektionsweg Das Chikungunya-, Dengue-, West-Nil- und Zika-Virus wird durch Stechmücken auf den Menschen übertragen. Beim West-Nil-Virus ist auch eine Übertragung durch Organtransplantation, Bluttransfusionen sowie während der Schwangerschaft möglich. Das Zika-Virus ist zudem sexuell und während der Schwangerschaft übertragbar. Vor allem in der Frühschwangerschaft kann eine Zika-Virus-Infektion zu schweren Fehlbildungen beim Kind führen (z. B. Mikrozephalie).
Symptomatik Infektionen mit dem Chikungunya-Virus führen zu Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen. Die häufig beidseitig auftretenden Gelenkbeschwerden können nach Entfieberung noch Wochen oder Monate lang anhalten. Auch das Dengue-Virus verursacht eine akute fieberhafte Erkrankung mit Kopf- und Gliederschmerzen sowie gelegentlich Hautausschlag. Die schweren Verlaufsformen mit diffusen Blutungen (hämorrhagisches Denguefieber) und Kreislaufversagen (Dengue-Schock-Syndrom) treten vermehrt bei erneuter Infektion mit einem anderen Serotyp auf. Infektionen mit dem West-Nil- oder Zika-Virus verlaufen überwiegend asymptomatisch. Nur wenige Patienten entwickeln eine grippeähnliche Erkrankung mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Hautausschlag.
Diagnostik Der Nachweis von IgG- und IgM-Antikörpern (indirekter Erregernachweis) gegen Chikungunya-, Dengue-, West-Nil- und Zika-Virus erfolgt qualitativ mittels eines Immunoassays mit CE-Kennzeichnung (Anforderung über Muster 10, 1 Serummonovette). Kreuzreaktionen mit anderen Flaviviren oder Impfungen (z. B. FSME, Gelbfieber-, Japanische Enzephalitis- und Usutu-Virus) sind möglich. Für die Akutdiagnostik empfehlen wir den Erregerdirektnachweis mittels RT-PCR aus Serum bzw. Liquor. Zur Bestätigung einer Dengue-Virus-Infektion hat sich der Nachweis des Dengue-NS1-Antigens (Immunoassay) bis max. 10 Tage nach Symptombeginn bewährt (Ausnahme-Kennnummer 32006).
Meldepflicht Entsprechend der Labormeldepflicht (§ 7 IfSG) übermitteln wir alle direkten oder indirekten Erregernachweise von Arbovirus-Erkrankungen namentlich an das Gesundheitsamt, sofern die Nachweise auf eine akute Infektion hinweisen.
Weitere Informationen zu reiseassoziierten Infektionskrankheiten finden Sie unter www.rki.de.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
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Ihre Ansprechpartnerinnen Dipl.-Biol. Stefanie Hund Dr. rer. nat. Antje Kröber Um die LabInfo (Stand 16.05.2023) als PDF zu lesen oder zu drucken, bitte hier klicken. |