Allgemeine Hinweise zur Präanalytik
Die präanalytische Phase umfasst ca. 50 Prozent des diagnostischen Gesamtprozesses und ist ausschlaggebend für eine genaue Analyse der Proben. Das heißt: Nur eine gute Präanalytik garantiert beste Labor-Ergebnisse.
Es ist wichtig, das richtige Probenmaterial abzunehmen, die Vorschriften für die Probengewinnung zu beachten und das Probenmaterial fachgerecht zu lagern respektive zu transportieren.
Fehler bei der Erstellung von labormedizinischen Befunden betreffen ca. zu 30 % den präanalytischen Bereich. Die Richtigkeit des Laborbefundes wird von Bedingungen, unter denen das Untersuchungsmaterial gewonnen, zwischengelagert und transportiert wurde, maßgeblig beeinflusst.
Die Präanalytik umfasst alle Prozesse, die vor der Durchführung der eigentlichen Analyse stattfinden.
Zur Präanalytik gehören:
- Patientenvorbereitung
- Gewinnung
- Zwischenlagerung
- Transport
- Vorbereitung des medizinischen Untersuchungsmaterials
Die handelnden Personen in der präanalytischen Phase
Patient:
- Sammeln, Gewinnen von Untersuchungsmaterial (z. B. Urin, Stuhl, Sputum)
- Einhaltung einer Nahrungskarenz bzw. bestimmter Diäten
- Absetzen bestimmter Medikamente
- Einhaltung bestimmter Verhaltensregeln, z. B. keine sportlichen Aktivitäten vor der Blutentnahme, wie Fahrrad fahren (erhöhte Werte für Kreatinin)
Arztpraxis:
- Einweisung des Patienten (z. B. Informationen zum Sammeln und Gewinnen von Untersuchungsmaterialien, Hinweise zu bestimmten Verhaltensregeln)
- Identitätssicherung
- Probennahme (inkl. Ausfüllen der Materialbegleitscheine und Beschriftung der Probengefäße)
- Probenvorbereitung für Zwischenlagerung und Transport
- Zwischenlagerung bis zur Abholung durch den Kurierfahrer
- Informationen des Kurierdienstes über besondere Tarnsportformen (z. B. tiefgefroren, Probe nicht kühlen, eilige Probe)
Labor:
- Erstellen von Präanalytik-Informationen für die Praxis, Klinik und Patienten
- Organisation des Probentransportes (Kurierdienst)
- Erfassung und Überprüfung des Untersuchungsauftrages
- Prüfung der Probe auf Eignung für die Durchführung der angeforderten Untersuchung
- Kontrolle der Menge des Untersuchungsmaterials, Aliquotierung für die einzelnen Verfahren
- Zwischenlagerung bis zur Analyse
- Probenvorbereitung für die Analyse
Umgang mit fehlerhaften ProbenAus gesetzlichen Gründen müssen Proben mit folgenden Mängeln zurückgewiesen werden:
- mangelhafte Kennzeichnung
- ungeeignete Untersuchungsmaterialien
- zu geringe Materialmenge
- ungeeignete Probengröße
- unsichere Auftragslage
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Alle Informationen zur Präanalytik finden Sie gebündelt in unserer Präanalytikfibel (bitte klicken).
Gern stellen wir Ihnen auch ein Exemplar zur Verfügung.
Für eine telefonische Rücksprache stehen wir Ihnen unter 0335 5581-100 gerne zur Verfügung.
Ihr Ansprechpartner
Dr. rer. nat. Nico Pietack
Diplom-Biologe
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