Instagram Logo Befundauskunft: 0335 5581-100

Antikörpernachweis von Tropenviren

Stand: 16.05.2023

Serologischer Nachweis von Chikungunya-, Dengue-, West-Nil- und Zika-Virus


Ab sofort stehen bei uns Tests zum Nachweis von IgG- und IgM-Antikörpern gegen Chikungunya-, Dengue-, West-Nil- und Zika-Virus zur Verfügung. Für das Dengue-Virus bieten wir zudem den Antigennachweis (direkter Erregernachweis) an.


Vorkommen

Das Chikungunya-Virus kommt in zahlreichen afrikanischen Ländern, im Süden und Südosten Asiens sowie auch in Mittel- und Südamerika vor. In vielen Ländern der Tropen und Subtropen sind Dengue- und Zika-Viren verbreitet. 

Das West-Nil-Virus tritt in verschiedenen Regionen der Welt auf, einschließlich Deutschland (Berlin, Teile von Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen sowie im östlichen Niedersachsen).


Infektionsweg

Das Chikungunya-, Dengue-, West-Nil- und Zika-Virus wird durch Stechmücken auf den Menschen übertragen. Beim West-Nil-Virus ist auch eine Übertragung durch Organtransplantation, Bluttransfusionen sowie während der Schwangerschaft möglich. Das Zika-Virus ist zudem sexuell und während der Schwangerschaft übertragbar. Vor allem in der Frühschwangerschaft kann eine Zika-Virus-Infektion zu schweren Fehlbildungen beim Kind führen (z. B. Mikrozephalie).


Symptomatik

Infektionen mit dem Chikungunya-Virus führen zu Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen. Die häufig beidseitig auftretenden Gelenkbeschwerden können nach Entfieberung noch Wochen oder Monate lang anhalten. 

Auch das Dengue-Virus verursacht eine akute fieberhafte Erkrankung mit Kopf- und Gliederschmerzen sowie gelegentlich Hautausschlag. Die schweren Verlaufsformen mit diffusen Blutungen (hämorrhagisches Denguefieber) und Kreislaufversagen (Dengue-Schock-Syndrom) treten vermehrt bei erneuter Infektion mit einem anderen Serotyp auf.

Infektionen mit dem West-Nil- oder Zika-Virus verlaufen überwiegend asymptomatisch. Nur wenige Patienten entwickeln eine grippeähnliche Erkrankung mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Hautausschlag.


Diagnostik

Der Nachweis von IgG- und IgM-Antikörpern (indirekter Erregernachweis) gegen Chikungunya-, Dengue-, West-Nil- und Zika-Virus erfolgt qualitativ mittels eines Immunoassays mit CE-Kennzeichnung (Anforderung über Muster 10, 1 Serummonovette). Kreuzreaktionen mit anderen Flaviviren oder Impfungen (z. B. FSME, Gelbfieber-, Japanische Enzephalitis- und Usutu-Virus) sind möglich.

Für die Akutdiagnostik empfehlen wir den Erregerdirektnachweis mittels RT-PCR aus Serum bzw. Liquor. Zur Bestätigung einer Dengue-Virus-Infektion hat sich der Nachweis des Dengue-NS1-Antigens (Immunoassay) bis max. 10 Tage nach Symptombeginn bewährt (Ausnahme-Kennnummer 32006).


Meldepflicht

Entsprechend der Labormeldepflicht (§ 7 IfSG) übermitteln wir alle direkten oder indirekten Erregernachweise von Arbovirus-Erkrankungen namentlich an das Gesundheitsamt, sofern die Nachweise auf eine akute Infektion hinweisen.


Weitere Informationen zu reiseassoziierten Infektionskrankheiten finden Sie unter www.rki.de.


Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.





Ihre Ansprechpartnerinnen
Dipl.-Biol. Stefanie Hund
Dr. rer. nat. Antje Kröber

Um die LabInfo (Stand 16.05.2023) als PDF zu lesen oder zu drucken, bitte hier klicken.
IMD Ajax Loader